Helmut Schmidt: Macht Und Eleganz

Helmut Schmidt: Macht Und Eleganz
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An die politische Lebensleistung Konrad Adenauers und Helmut Kohls kam er nie heran, er war auch nicht so umschwrmt wie Willy Brandt, nicht so kumpelhaft wie Gerhard Schrder, nicht so kontrolliert wie Angela Merkel. Doch Helmut Schmidt bertrumpfte sie alle, weil er Eleganz und Macht verband. "Macht und Eleganz" taufte er die Skulptur Henry Moores vor dem Bonner Kanzleramt, in das er 1976 aus dem Palais Schaumburg umzog und das er in eine Galerie verwandelte. Auch das zeigte, bei aller Brbeiigkeit, die Schmidt oft und gerne zur Schau stellte, seinen sthetischen Zugang zur Politik, der ihm schon den Weg in die Sozialdemokratie gewiesen hatte. Er entschied sich nach dem Krieg auch deshalb fr die SPD, weil es eleganter, "schner" und dramatischer war, fr eine Partei zu arbeiten, die planen, steuern und lenken, nicht beharren, reagieren und bewahren wollte. Seine erste politische Bewhrungsprobe, das Krisenmanagement rund um die Sturmflut des Jahres 1962, meisterte er, damals noch Hamburger Innensenator, bravours. Das Image des Machers", das er sich seinerzeit erwarb, blieb ihm Zeit seines Lebens erhalten. Besttigt wurde es ein weiteres Mal im sogenannten deutschen Herbst", als er mit aller Hrte auf den Terror reagierte und erfolgreich war. In den Diskussionen rund um den NATO-Doppelbeschluss", der letztlich dazu beitrug, den Warschauer Pakt in die Knie zu zwingen, lie ihn schlielich seine Partei im Stich. Kanzler war er da schon nicht mehr, weil sein Koalitionspartner die Wirtschaftspolitik der SPD nicht mehr mittragen wollte. Als Publizist und weitgehend berparteilicher Experte fr vieles blieb Schmidt im Gedchtnis der Deutschen ein unverzichtbarer Bestandteil des politischen und kulturellen Geisteslebens. In dieser Sammlung der besten Portrts, Reportagen und Interviews aus 53 Jahren blickt dieses F.A.Z.-eBook zurck auf eine einmalige Karriere des vielleicht beliebtesten Politikers, den die Bundesrepublik hatte.

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