Musik Und Melancholie Im Werk Heimito Von Doderers

Musik Und Melancholie Im Werk Heimito Von Doderers
by Musik / / / PDF


Read Online 10.2 MB Download


Heimito von Doderer (1896–1966) gilt heute – neben Robert Musil und Hermann Broch –1 als der bedeutendste österreichische Romancier des 20. Jahrhunderts. 2 Für seinen Ruhm sind vor allem die beiden großen Wiener Gesellschaftsromane „Die Strudlhofstiege“ (1951) und „Die Dämonen“ (1956) verantwortlich. Nicht bloß als Gegenstand literaturwissenschaftlicher Forschungen erfreuen sich diese monumentalen Werke epischer Wortkunst einer wachsenden Beliebtheit. Sie haben sich auch als so genannte Longseller in den Klassikerregalen der Buchhandlungen etablieren können. Den kleineren erzählerischen Kunststücken des Autors ist ein solcher Erfolg nicht beschieden gewesen. Mit Ausnahme des Ritter-Romans „Das letzte Abenteuer“ (1953) sowie des „neuen Divertimentos“ „Divertimento No VII : Die Posaunen von Jericho“ (1958), denen es wenigstens zeitweise gelungen ist, aus dem Schatten der Riesenromane herauszutreten, als Einzelpublikationen zu erscheinen sowie zu eigenständigen Forschungen zu animieren (vgl. Kap. 2), warten vor allem die zwischen 1924 und 1926 entstandenen frühen „Divertimenti“ (No I–VI) des mehrfachen Nobelpreiskandidaten, die 1972 erstmals gesammelt in einem Band erschienen, noch immer darauf, von einem größeren Lesepublikum entdeckt zu werden. Tatsächlich ist ihre erstaunliche formale wie inhaltliche Modernität auch von der Literaturwissenschaft noch nicht angemessen gewürdigt worden.

views: 536