Bertelsmannrepublik Deutschland: Eine Stiftung Macht Politik

Bertelsmannrepublik Deutschland: Eine Stiftung Macht Politik
by Thomas Schuler / / / PDF


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Wenn amerikanische Unternehmen zur Abwechslung einmal den deutschen Traum trumen und nicht umgekehrt, kann man getrost davon ausgehen, dass politischer Regelungsbedarf besteht. Im vorliegenden Fall geht es um das deutsche Stiftungsrecht, das wenn man Thomas Schuler Glauben schenken darf im Wesentlichen die Handschrift der mchtigsten nationalen Denkfabrik trgt, die und das macht die Sache problematisch zugleich zu seinen Hauptprofiteuren gehrt. Die Rede ist von der Bertelsmann Stiftung, die mit ihren diversen Universitten und Ministerien angegliederten Centren und Beratern seit Jahrzehnten nicht nur eine Gratwanderung an der Nahtstelle zwischen Forschung und Politik vollfhrt sondern auch zwischen Gemeinnutz und Lobbyismus, wie der Journalist bereits im Titel unmissverstndlich suggeriert. Doch so emprend die Enthllungen von Schuler im Einzelnen auch sind, vllig berraschend sind sie nicht. Seit Jahrzehnten steht das deutsche Medienimperium wegen seiner undurchsichtigen Vermengung von vorgeblich gemeinntzigem und politischem Engagement mit unternehmerischem Interesse im Mittelpunkt heftiger Kontroversen. Im Fokus dabei immer wieder die Stiftung als vorgeblich gemeinntziges Aushngeschild, das bei genauerem Besehen jedoch vor allem den Konzern- und Familiensen verpflichtet ist, wie Schuler berzeugend nachweist. Dabei geht es ihm einerseits darum, die fragwrdige personelle Verflechtung von AG und Stiftung sowie die absolute ideologische Kontrolle herauszustreichen, die die Mohns auf die grundstzlich zu Unabhngigkeit verpflichtete Stiftung ausbt. Skandalser noch erscheint das dubiose Finanzgebaren, das die Familie an den Tag legt, damit es ihr durch geschicktes Verrechnen von Steuererleichterungen und Ersparnissen mit den Ausschttungen gelingt, die Stiftung de facto mit ffentlichen Mitteln zu betreiben, wie Schuler unterstellt.

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